Johannesschule Siersdorf

Anders streiten lernen

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Bensberger Mediations-Modell

 
 

Ziele

Die Ziele des Bensberger Mediations-Modells® sind

  • Aufbau einer konstruktiven Konfliktkultur
  • Erwerb von mediativen Konfliktlösekompetenzen
  • Förderung von sozialem und werteorientiertem Handeln
  • Einbindung von inklusivem Lernen, Peer-Mediation und Elterntraining
  • Nachhaltige Implementierung
  • Sicherung von Qualität
  • Hohe Praxisorientierung
  • Kontinuierliche Weiterentwicklung

Das BMM arbeitet auf zwei Ebenen, der Präventions- und der Interventionsebene.

 

Prävention

Bei der Prävention bietet das BMM in einem strukturierten Trainingsprogramm einer Klasse oder Gruppe Regeln, Rituale, Sprach-und Handlungsmuster zur konstruktiven Konfliktbearbeitung an. Dabei berücksichtigt es alle Alters- und Entwicklungsstufen beim Trainingsprogramm und bindet jedes Kind und jeden Jugendlichen in sein Übungsprogramm mit ein, auch die Schüler mit Förderbedarf und die Flüchtlingskinder. Die Konfliktbearbeitung übernehmen nicht die Erwachsenen allein, sondern die Kinder und Jugendlichen lernen ihr „Handwerkszeug“, um zunehmend selbständig ihre Konflikte zu lösen z.B. mit dem Hosentaschenbuch.

 

Intervention

Im Interventionsbereich (Realkonflikt) werden die erlernten Konfliktlösefähigkeiten eingesetzt. Mit Hilfe der „Erst-Hilfe im Streit“ und in ausführlichen Konfliktgesprächen nach einem strukturierten Leitfaden lernen Erwachsene, Jugendliche und Kinder gewaltfrei und eigenverantwortlich zu agieren. Dabei werden Hilfen für die konstruktive Bearbeitung von häufig auftretenden  „Tür- und Angel“ Konflikten wie auch schwereren Konflikten gegeben.

 

Streithelfer und Streitschlichter

Im Bensberger Mediations-Modell® gehört die Ausbildung von sozial kompetenten Streithelfern in der Grundschule und den Streitschlichtern in den weiterführenden Schulen zum festen Programm. Die Schüler erwerben in ihrer Ausbildungszeit fundierte Kenntnisse, um im Vormittags- und Nachmittagsbereich des Schulgeschehens ihre Mitschüler zu unterstützen, Streitigkeiten konstruktiv zu schlichten. Die vielfältigen Erfahrungen aus dem Schulalltag zeigen, dass die Schüler nach der Ausbildung mit den Bausteinen des Bensberger Mediations-Modell® ihre Aufgabe mit Kompetenz, Engagement und Verantwortung erfüllen. Das ist eine große Bereicherung für die demokratische Entwicklung einer Schule im Sinne der Partizipation.

 

Vernetzung im Ganztagsbereich

Im schulischen Ganztagsbereich kann das Bensberger Mediations-Modell® mit seinen festen Regeln und gleichen Sprachritualen den Schülern und Erwachsenen eine verlässliche und für sie durchschaubare Orientierung geben und für das Lösen ihrer Konflikte eine gemeinsame Handlungsbasis schaffen. Hier müssen viele verschiedene Lehrkräfte, Sozialpädagogen, Erzieher, Betreuungspersonen, Schulkinder und Eltern unter nicht immer einfachen zeitlichen und räumlichen Bedingungen zusammenarbeiten. Da sie in der Regel zu wenig Zeit für einen pädagogischen Austausch haben, ist für das gesamte System ein gemeinsames vernetztes Streitschlichtungsprogramm wie das BMM mit seinen inhaltlich und formal gleichen und gut verständlichen Strukturen sinnvoll.

 

Qualität

Das Bensberger Mediations-Modell® orientiert sich an den Standards des Bundesverbandes Mediation und ist wissenschaftlich von den Kriminologen der Ruhruniversität Bochum mit guten Ergebnissen evaluiert worden. Wichtige Erkenntnisse der Studie waren u.a., das Bensberger Mediations-Modell® sehr früh, möglichst schon im Elementarbereich einzusetzen und dem Präventionsbereich neben der Intervention einen hohen Stellenwert zuzuordnen.